Sowohl der Neubau als auch die Renovierung eines Hauses sind teuer. In beiden Fällen ist eine gute Kalkulation notwendig, damit die Kosten nicht ausufern, aber auch nicht am falschen Ende gespart wird. Ein System zur Wohnraumlüftung ist äußerst sinnvoll, doch was kann eine entsprechende Lüftungsanlage kosten?
In diese Kalkulation fließen freilich nicht nur Anschaffungspreis und Installationskosten ein, sondern auch Betrieb und Wartung. Eine reine Abluftanlage ist im Kauf deutlich günstiger als eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, in gut beheizten Wohnräumen aber nicht die richtige Entscheidung: Beim Betrieb der Abluftanlage geht so viel Raumwärme verloren, dass sie sich allenfalls für Garagen und Kellerräume eignet.
Auf lange Sicht erhöht das Fehlen einer Lüftungsanlage die Kosten!
Viele Gebäude, in denen keine kontrollierte Raumlüftung installiert ist, leiden unter unzureichendem Luftaustausch. Das hat nicht nur eine ungesunde, sauerstoffarme Luft zur Folge, sondern verursacht auf lange Sicht auch giftigen Schimmel. Rechtzeitig installierte Lüftungsanlagen kosten weniger als eine spätere Nachrüstung.
Moderne, effektive Lüftungsanlagen kosten im laufenden Betrieb hingegen nur wenig: Der Energieverbrauch ist äußerst moderat, der Wärmeverlust gering und die notwendigen Wartungsarbeiten können oft auch selbst erledigt werden.
Allgemeine Kosten im Neubau
Die einfachsten Lüftungsanlagen kosten etwa 1500 Euro für eine Dreizimmerwohnung beziehungsweise 2500 Euro für ein Einfamilienhaus. Diese Beträge enthalten die Anschaffungspreise für Ventilatoren und Abluftventile sowie die Montage der Anlage.
Höherwertige Lüftungsanlagen kosten für das gesamte Einfamilienhaus, je nach Wohnfläche und verbautem System, etwa 5000 bis 7000 Euro. Hier ist bereits eine effektive Wärmerückgewinnung vorgesehen.
Wird das Haus komplett neu errichtet, sind die Preisunterschiede zwischen dezentraler und zentraler Lüftungsanlage relativ gering. Dezentrale Lüftungsanlagen kosten zwar meist etwas weniger, sind aber durch den höheren Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche weniger empfehlenswert als zentrale Lüftungsanlagen. Zudem verursacht die dezentrale Lüftungsanlage im jeweiligen Raum ein Rauschen, das vor allem im Schlafzimmer oft als unangenehm empfunden wird.
Allgemeine Kosten im Altbau
Im Altbau entstehen bei der Installation von Lüftungsanlagen Kosten an ganz anderer Stelle: Decken, Wände und Raumaufteilung wurden nicht für moderne Lüftungssysteme konzipiert. Beim Einbau einer zentralen Lüftungsanlage ist der Aufwand also erheblich größer als beim Neubau. Die notwendigen Leitungen werden in der Regel in den Wänden oder unter der Raumdecke verlegt. In beiden Fällen entsteht viel Staub und Schmutz und die Montage dauert relativ lang.
Da die einzelnen Räume im Altbau ohnehin meist unterschiedlich genutzt werden und daher ganz verschieden klimatisiert sind, kann die Installation einer dezentralen Lüftungsanlage die bessere Entscheidung sein. Belüftet werden dabei nur die Räume, in denen eine Lüftungsanlage wirklich notwendig ist. Dezentrale Lüftungsanlagen kosten im Altbau kaum mehr (pro Quadratmeter Wohnfläche) als im Neubau und eine effiziente Wärmerückgewinnung kann hier ebenfalls gewährleistet werden.
Wie hoch sind die Energiekosten im laufenden Betrieb einer Lüftungsanlage?
Billige Lüftungsanlagen kosten mehr als hochwertige Geräte. Wer bei der Anschaffung einer Lüftungsanlage knausert, muss pro Ventilator oft mit einem Verbrauch von 75 Watt rechnen. Für das gesamte Gebäude sind das mehrere hundert Kilowattstunden pro Heizperiode. Effiziente Lüftungsanlagen kosten hingegen, durch den Einsatz von Gleichstrom-Ventilatoren, im laufenden Betrieb deutlich weniger. Über die Wärmerückgewinnung kann täglich die Energie von bis zu vier Litern Heizöl eingespart werden kann. An diesen Faktoren lässt sich schnell errechnen, welche Lüftungsanlage sich nach welcher Betriebszeit amortisiert hat.
Welche Wartungskosten entstehen beim Betrieb einer Lüftungsanlage?
Die meisten Reinigungs- und Wartungsarbeiten an der Lüftungsanlage können durch die Bewohner selbst durchgeführt werden; auch für den Filterwechsel muss in der Regel kein Fachmann gerufen werden. Viele Filter lassen sich auch recht einfach reinigen und können dann erneut verwendet werden.
Je nach Lüftungsgerät ist aber alle fünf bis zehn Jahre eine Intensivreinigung durch einen Fachbetrieb notwendig. Diese Reinigungsarbeit ist zugleich eine Inspektion, da etwaige Schäden vom Fachmann erkannt und ggf. behoben werden können.
Lüftungsanlagen kosten weniger durch Fördermittel
Durch die staatliche KfW-Bank oder andere Programme von Bund, Land oder Kommune kann die Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung gefördert werden. Diese Fördermaßnahmen lassen sich zwar nur in Einzelfällen kombinieren, bedeuten aber in jedem Fall eine deutliche Kostenersparnis. Für die Allgemeinheit indes lohnt sich diese Unterstützung der Eigenheimsanierung, da sich der Energiewert des Gebäudes maßgeblich verbessert. Dies schont Ressourcen und Umwelt gleichermaßen.
So spart eine Lüftungsanlage weitere Kosten
Eine Lüftungsanlage muss nicht rund um die Uhr auf höchste Stufe geschaltet sein. Wenn tagsüber niemand zu Hause ist, kann die Anlage auf den sparsamen Grundbetrieb geschaltet werden. Bei der Neuinstallation einer zentralen Lüftungsanlage bietet es sich also an, den notwendigen Schalter direkt an der Haustür zu platzieren.
Mit einem Erdwärmetauscher senkt eine zentrale Lüftungsanlage die Kosten für die Heizung, da die Frischluft bereits erwärmt in den Raum strömt. Im Hochsommer kann die Klimaanlage auf die gleiche Weise unterstützt werden: Durch den Erdwärmetauscher lässt sich eine spürbare Kühlung der Raumluft erreichen. Oftmals muss die Klimaanlage gar nicht mehr hinzugeschaltet werden.