Zentrale oder dezentrale Lüftung – Vorteile und Nachteile

zentrale oder dezentrale LüftungDie Frage betrifft nicht nur Hausbauer: Ist der Einbau einer zentralen oder dezentralen Lüftung sinnvoll? Kein moderner Neubau kommt mehr ohne ein zeitgemäßes Lüftungssystem aus, aber auch bei der Sanierung von Altbauten wird kaum noch auf die reine Fensterlüftung gesetzt. Was sind die Vor- und Nachteile von zentraler oder dezentraler Lüftung?

 

Die zentrale Lüftungsanlage

Vor allem in Neubauten lässt sich die Frage nach zentraler oder dezentraler Lüftung schnell beantworten:
Was im Altbau kompliziert ist, lässt sich bei der kompletten Errichtung eines Gebäudes viel leichter realisieren: Ähnlich wie elektrischer Strom, Zentralheizung, aber auch Internet, Telefon und Fernsehanschluss, benötigt auch die zentrale Lüftungsanlage ein verzweigtes Leitungsnetz, das sich durch alle Räume des Hauses zieht. Natürlich bietet es sich an, all diese Installationen bereits im Rohbau vorzunehmen, um später Zeit, Geld und Arbeit zu sparen.

Gerade wenn zahlreiche Räume oder gar mehrere Wohnungen bzw. Büro- oder Gewerbeeinheiten an die Lüftungsanlage angeschlossen werden sollen, fällt die Entscheidung zwischen zentraler oder dezentraler Lüftung meist zugunsten der zentralen Lösung. Nicht nur, dass sie sich zentral steuern lässt und damit die Einzelbedienung dezentraler Anlagen überflüssig macht: Sie kann auch an eine Wärmepumpe angeschlossen werden und dadurch im Hochsommer als Klimaanlage dienen.

Ein weiterer Vorteil ist die bauliche Trennung von Zu- und Abluft. Da die Frischluft nicht mit der Abluft in Berührung kommt, sind hygienische Probleme quasi ausgeschlossen, zudem ist die hochsommerliche Kühlung des Gebäudes mit geringerem Energieaufwand verbunden.
Allerdings ist eine regelmäßige Wartung der zentralen Lüftungsanlage unumgänglich, um eine ordnungsgemäße Funktion zu gewährleisten.

 

Die dezentrale Lüftungsanlage

Eigentümer vieler älterer Häuser stellen sich kaum die Frage, ob eine zentrale oder dezentrale Lüftung eingebaut werden soll. Leider wird noch zu oft auf die altbewährte Fensterlüftung gesetzt, die allerdings kaum den gewünschten Effekt bringen kann: Um ein gesundes Raumklima zu schaffen und Schimmel vorzubeugen, sollten vor allem Schlafräume, Küchen und Bäder drei bis fünf Mal über den Tag verteilt belüftet werden – doch wer öffnet die Fenster, wenn niemand zu Hause ist?

Eine automatisierte, zentrale oder dezentrale Lüftung ist eine gute Lösung, wobei die Wahl im Altbau eher auf die dezentrale Variante fallen dürfte

Der Anschaffungspreis ist deutlich geringer und der Einbau erfordert weit weniger Aufwand als bei der Installation einer zentralen Lüftungsanlage. Vor allem, wenn nur einzelne Räume belüftet werden sollen, stellt sich die Frage nach zentraler oder dezentraler Lüftung kaum noch – es wäre unsinnig, dann sämtliche Wände aufzustemmen, um Leitungen für eine zentrale Lüftungsanlage zu verlegen.

Wird das Gebäude aber ohnehin von Grund auf saniert, kann über den Sinn einer zentralen oder dezentralen Lüftung ganz neu nachgedacht werden. Denn ein klarer Nachteil sind die Geräusche, die eine dezentrale Lüftungsanlage erzeugt – und zwar in jedem Raum, in dem eine solche installiert ist. Zudem ist der Anschluss an eine Klimaanlage in der Regel nicht möglich.

 

Fazit:

Ob eine zentrale oder dezentrale Lüftung die beste Lösung ist, hängt sehr vom Einzelfall ab. In den meisten Fällen bietet sich im Neubau eher die zentrale, im Altbau die dezentrale Lösung an.

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